Nach anfänglichem Nieselregen bei der Eröffnung des diesjährigen Tal total in St. Goarshausen setzte sich ab nachmittags noch etwas Sonne durch. Mit einer Werbeoffensive für alle Raderlebnisveranstaltungen im Land, die als Markenzeichen des Tourismus gelten, möchte Minister Roger Lewentz im kommenden Jahr mehr für diese Events tun.

"Tal total bleibt in autofreier Version weiterhin die Veranstaltung des Mittelrheintals, der Region und der hiesigen Menschen", fühlt sich Fraktionssprecher Mike Weiland für die SPD im VG-Rat Loreley bestätigt, die sich noch im Herbst im Rahmen der bekannt gewordenen Reformideen mit einer Resolution im VG-Rat und entsprechenden Forderungen gegenüber dem Veranstalter gemeinsam mit unzähligen anderen Sympathisanten für eine Beibehaltung der erfolgreichen Großveranstaltung in ihrer seit vielen Jahren organisierten Form ausgesprochen hatte. Gerade für viele Vereine ist und bleibt die Veranstaltung überlebenswichtig.

Einer dieser Befürworter war auch das heutige SPD-VG-Ratsmitglied Sebastian Reifferscheid, der im sozialen Netzwerk Facebook in kürzester Zeit eine wahre Bürgerbewegung auf die Beine stellte. Auch er zeigte sich bei der gemeinsamen Radtour mit Staatsminister Roger Lewentz, dem ehemaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Rudolf Scharping, dem Europaabgeordneten Norbert Neuser, dem neuen Landrat Frank Puchtler und weiteren Aktiven aus der Kommunalpolitik davon überzeugt, dass seine Initiative im vergangenen Jahr richtig war. "Unter normalen Umständen und bei entsprechend gutem Wetter wäre aus "Tal total" Tal fatal geworden", so Reifferscheid.

Neue Ideen und Initiativen gefragt

Wenn auch in diesem Jahr aufgrund des schlechten Wetters nur rund 10.000 Besucher unterwegs waren - zuletzt waren es jährlich etwa 70.000 gewesen -, kündigte Innenminister Roger Lewentz (SPD) zusammen mit dem Erfinder des Erlebnistages, Rudolf Scharping, in St. Goarshausen bei der Eröffnung der Veranstaltung an, im nächsten Jahr mehr Werbung für die rund 40 Radveranstaltungen im Land machen zu wollen. Diese Tage seien ein Markenzeichen für die Touristik im Land. Hierfür erfuhren die Radler um Roger Lewentz bei ihrer Tour durch das Rheintal erneut viel Zustimmung. Doch um die Veranstaltung weiterhin attraktiv für Familien, für Vereine, für Fahrradfahrer, für Skater und auch für Fußgänger zu halten, müssen alle Beteiligten mehr an einem Strang ziehen und neue Ideen entwickeln. "Dies ist auch im Herbst vergangenen Jahres so vereinbart worden", unterstreicht Alexander Klein, Sprecher der SPD-Loreley, die Forderung, Tal total weiterzuentwickeln. Thorsten Lachmann, ebenfalls Sprecher der SPD-Loreley, ergänzte: "Allein die 'Romantischer Rhein Tourismus GmbH' mit Geschäftsführerin Claudia Schwarz kann dies jedoch nicht leisten." Hier müssten auch die Kommunen, Vereine und sonstige Beteiligte noch enger zusammenrücken, unterstrich auch SPD-Sprecher Joachim Hewel. Weiterhin gelte es, die Sponsorensuche zu intensivieren.

Zuletzt war bekannt geworden, dass es von Seiten der Kommunen im Tal bereits neue Widerstände gibt. Dieses Mal geht es um eine angedachte Kostenübernahme von 250 EUR je Kommune. Dies müsse den Gemeinden entlang der Rheinschiene eine solche für das Tal werbende Veranstaltung jedoch wert sein, so Alexander Klein abschließend. Nur mit neuen Angeboten und einer gesicherten Finanzierung ist künftig der Erfolg für die Veranstaltung als Besuchermagnet und für die Region dann wieder bei besserem Wetter garantiert.

Beim Besuch des Heimatfestes in Kamp-Bornhofen: Minister Roger Lewentz, der ehemalige Ministerpräsident Rudolf Scharping, der neue Landrat Frank Puchtler, Europaabgeordneter Norbert Neuser, SPD-VG-Fraktionssprecher Mike Weiland und SPD-VG-Ratsmitglied Sebastian Reifferscheid mit den Radlerinnen und Radlern der Vor-Tour der Hoffnung.