Die mögliche Einführung eines einheitlichen Nahverkehrstickets für den ÖPNV im Weltererbetal ist laut Sarah Scheer von der Geschäftsstelle des Zweckverbands Welterbe Oberes Mittelrheintal unter den Verantwortlichen und zuständigen Arbeitskreisen in der Diskussion. Dies erfuhr SPD-Fraktionssprecher Mike Weiland vor Kurzem auf dortige Nachfrage.
Mit einem entsprechenden Antrag zur Bildung einer parteiübergreifenden Initiative für die Einführung eines ÖPNV-Welterbetickets hatte sich die SPD-Fraktion im VG-Rat Loreley für die Dezember-Sitzung an Bürgermeister Groß gewandt. Der VG-Rat hatte sich dem angeschlossen, um damit eine auf der linken Rheinseite in der Kommunalpolitik bereits ergriffene Forderung ausdrücklich zu unterstützen und den Bürgermeister zu beauftragen, entsprechende weitere Schritte mit seinen Amtskollegen rechts und links des Rheins, mit den zuständigen Landräten, dem Zweckverband Welterbe und gemeinsam mit den betroffenen Verkehrsverbünden zu erläutern und anzugehen. Mit einem Schreiben hatte sich dieser nach Vorliegen des SPD-Antrags schon vor der Ratssitzung an Bertram Fleck, den amtierenden Vorsitzenden des Zweckverbandes, gewandt.
Während der Mai-Sitzung des VG-Rates wurde die SPD-Fraktion in Bezug auf ihre Sachstandsanfrage zum Diskussionsstand dann an Sarah Scheer verwiesen, die nun freundlicherweise umfassend Auskunft gegeben hat. Im viermal jährlich tagenden Arbeitskreis Tourismus des Zweckverbands Welterbe, in dem weitestgehend hauptamtliche Touristiker mitwirken, sei die Angelegenheit bereits angesprochen worden. Die Überlegung sei, den ÖPNV als Basisleistung anzubieten und darüber hinaus auch Attraktionen oder Eintritte günstiger oder gar kostenlos mit einzubinden, um ein solches Ticket attraktiver zu gestalten. Derzeit arbeite man konkrete Aufgaben und weitere Gedanken ab: So werde beispielsweise mit den zuständigen Verkehrsträgern Kontakt aufgenommen, Überlegungen zur genauen Gebietsgröße und die etwaige Ausweitung sogar über das eigentliche Welterbegebiet hinaus angestellt.
Laut der Zweckverbands-Geschäftsstelle wird die Einführung eines solchen Tickets grundsätzlich begrüßt und der Wunsch der Politik zum Wohle der Menschen in der Region und der Gäste sei auch präsent, jedoch gebe es dieses Jahr noch die Rheinland-Pfalz-Karte und daher sei die Einführung eines Welterbetickets für die Zeit danach zu prüfen und zu realisieren.
Die eigentliche Idee zur Einführung dieses Welterbetickets stammt übrigens von Schülerinnen und Schülern der Heuss-Adenauer-Mittelrhein-Realschule plus in Oberwesel, die im Zuge der Masterplandiskussion im Sinne der Verbesserung des ÖPNV am Mittelrhein die Einführung angeregt hatten. Diesen Gedanken hat die Kommunalpolitik von den jungen Leuten aufgegriffen. "Hier können kommunalpolitisch Aktive, hauptamtliche Touristiker und Unternehmen etwas von den jungen Leuten mitnehmen", begrüßt Weiland den Vorschlag der Schülerinnen und Schüler und führt abschließend fort: "Die SPD-Fraktion setzt die Hoffnung nun auf weitere Akteure im Arbeitskreis Tourismus", denn darin seien auch Vertreter der Industrie- und Handelskammer, aus Hotelerie und Gastronomie oder etwa der Schifffahrtsgesellschaften aktiv, denen die Fortentwicklung des Tourismus durchaus sehr am Herzen liegen dürfte. Die SPD-Fraktion bitte daher die touristischen Akteure, hier am Ball zu bleiben.