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SPD Katzenelnbogen.

100 Jahre SPD-Ortsverein Katzenelnbogen :

Aktuell

Zu einem besonderen Fest hatte der SPD-Ortsverein Katzenelnbogen am Sonntag in das Einrichmuseum eingeladen. Peter Schleenbecker, der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, begrüßte die zahlreichen Gäste, unter ihnen den SPD-Landesvorsitzenden Roger Lewentz, Staatsminister des Innern des Landes Rheinland-Pfalz, Mike Weiland, SPD-Kreisvorsitzender und Mitglied des Kreistages, Landrat Frank Puchtler, Bürgermeister Harald Gemmer, Stadtbürgermeister und „Hausherr“ Horst Klöppel, Evelin Stotz, Vorsitzende des Gemeindeverbandes Aar-Einrich, die anwesenden Ortsbürgermeister der „noch“ Verbandsgemeinde Katzenelnbogen, die Vertreter der Vereine und die Chorgemeinschaft Katzenelnbogen-Allendorf mit ihrem Dirigenten Wassilij Kotykov, die den Vormittag  musikalisch begleiteten. Landtagsabgeordneter Jörg Denninghoff weilte in Berlin, die neue Stadtbürgermeisterin in Hamburg. Peter Schleenbecker richtete Grüße aus, auch von der Bundestagsabgeordneten Gabi Weber. Er dankte dem Museumsverein mit seinem Leiter Klaus Wöll, der an dieser Stätte seine Heimat hat und der für die Veranstaltung hilfreich zur Seite stand.

Was 1919 begann, sollte am Sonntag „nicht groß, aber gebührend“ gefeiert werden, so Peter Schleenbecker. Eine Gründung in politisch schwieriger Zeit, denn politisch war das Jahr sehr bewegt. Unter dem 31. Oktober 1946 schrieb der frühere Ortsvereinsvorsitzende und Stadtbürgermeister Adolf Gaul unter anderem: „Am 12. Dezember 1917 haben wir in Allendorf die erste Versammlung der Christlichen Gewerkschaft abgehalten. Hier haben wir mit 6 Mann die erste Zahlstelle errichtet, deren Vertrauensmann ich wurde. 1919 haben wir dann in Katzenelnbogen die SPD gegründet. Es herrschte Aufbruchstimmung unter der Arbeiterschaft und so wurde erstmals eine öffentliche Wahlversammlung der SPD am 25. Januar 1920 im Gasthaus „Saalbau Biehl“ in Katzenelnbogen vom Vorstand der Sozialdemokratischen Partei angekündigt, was nicht einfach war. Im Januar waren zum ersten Mal Frauen wahlberechtigt und wählbar. Im Februar wurde Friedrich Ebert zum ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik gewählt. Im Juni beendete die Unterschrift der deutschen Delegation unter den Friedensvertrag in Versailles offiziell den Ersten Weltkrieg.“  Besonders freute sich Peter Schleenbecker, ja er bezeichnete es als Sensation, dass im Jahre 1918 das älteste Mitglied des SPD-Ortsvereins, Friedrich Wickert geboren wurde. Er begrüßte ihn herzlich zusammen mit seiner Partnerin Erna. Friedrich Wickert konnte im vorigen Jahr seinen 100-jährigen Geburtstag feiern. Als Ort der Feier wurde das Gelände des Einrichmuseums auch deshalb ausgewählt, so Peter Schleenbecker, weil der damalige Innenminister und stellvertretende Ministerpräsident Karl-Peter Bruch entscheidenden Anteil daran hatte, dass das Land damals die Kosten für das alte Bauerngehöft – heute Einrichmuseum – mit zwei Dritteln bezuschusste, was die Stadt ganz entscheidend entlastete. Mit Blick auf das Schloss vom Einrichmuseum aus und einem Augenzwinkern zu Innenminister Lewentz erhoffte sich der Ortsvereinsvorsitzende Unterstützung zur Erhaltung und zur Nutzung dieses Gebäudes – ein Wunsch vieler Bürger.

Staatsminister Roger Lewentz überbrachte Grüße der Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Er bedankte sich für die Arbeit des Ortsvereins, für 100 Jahre Arbeit für die Demokratie, unterstützt und gelebt. „Wir in Mainz sind nichts ohne die Basis“. Dies zu betonen war ihm wichtig. Mike Weiland bedankte sich für die Ausrichtung der Feier. Auch ihm war es wichtig, die Basis zu unterstützen. Gegründet in schweren Zeiten, standgehalten den Zeiten, als Parteien verboten waren sieht er es als einen Auftrag für die demokratische Partei an, gute Politik zu liefern. Bürgermeister Harald Gemmer erinnerte ebenfalls an die Herausforderungen vor 100 Jahren und in der Zeit danach. Er betonte, dass die SPD nach wie vor stärkste Fraktion im Verbandsgemeinderat ist und war. Er erinnerte an bedeutende Persönlichkeiten, an Paul Diehm, den ersten Bürgermeister der Verbandsgemeinde, der für die Schulsituation ein gutes Fundament legte, an Theo Priester und seine Verdienste um die Stadtsanierung, an den 1. Beigeordneten Hans-Joachim Schaefer und an Bernhard Meyer, dem das Einrichmuseum eine Heimat war. Soziale Gerechtigkeit sei den Mitgliedern immer sehr wichtig gewesen. Viele Anträge zur sozialen Entwicklung seien von der SPD gekommen. Das Anliegen: Soziale Gerechtigkeit, die in digitalen Zeiten immer mehr Bedeutung gewinne. Landrat Frank Puchtler erinnerte daran, wie wichtig es den Gründern der Partei gewesen sei, sich für die Menschen einzusetzen. Nach wie vor sei dies das zentrale Anliegen der Partei. Ob Kindergartenplätze, die Probleme älterer Menschen, sozialpolitische Themen, immer gelte es, solidarische Lösungen zu finden. Arbeit der Partei müsse es sein, „hinzuschauen wo es brennt und wo es weh tut.“ Dabei solle der Blick positiv sein und es sei ihm wichtig, realistisch nach vorne zu blicken. Evelin Stotz hatte die schöne Aufgabe, den Bürgerpreis Aar-Einrich der SPD Aar-Einrich zu verleihen. In den Gemeinden sei viel privates Engagement vorhanden. In Vereinen, lockeren Zusammenschlüssen oder auch als Einzelinitiative. Dahinter sehe immer der einzelne Mensch. Diese Initiativen zu fördern und zu unterstützen und ihnen einen Rahmen zu bieten, indem man sie ans Licht holt und würdigt, habe sich der SPD-Gemeindeverband zur Aufgabe gemacht. In diesem Jahr geht der Bürgerpreis mit 50 Euro an die Ferienfreizeit der Verbandsgemeinde Katzenelnbogen.

Zeit für gute Gespräche in geselliger und familiärer Atmosphäre gab es bis in den Abend.

Chor und Ehrengäste, im Vordergrund das älteste Mitglied des SPD-Ortsvereins Friedrich Wickert mit seiner Lebensgefährtin Erna

Foto: Uschi Weidner

 

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